Als mein Vater starb hat sich meine Mutter entschieden, dass zu seiner Beerdigung nicht der evangelische Pfarrer sprechen sollte. Mein Vater, Jahrgang 1941, war zwar Zeit seines Lebens in der Kirche verblieben, hatte sich aber schon immer kritisch geäußert, war früher eher ungläubig und am Ende zumindest zweifelnd gewesen, so dass meiner Mutter ein freier Redner für ihn angemessener erschien. Zur Vorbereitung hat Frau Försch meine Mutter zu Hause besucht, ich war auch dabei und sie hat sich Zeit für unser Gespräch genommen, gezielt nachgefragt, so dass wir ihr in entspannter Atmosphäre - obwohl wir sie ja vorher nicht gekannt hatten - viel über meinen Vater erzählen konnten und wollten. In ihrer Trauerrede hat sie sein Leben Revue passieren lassen und ich finde, sie hat sich seiner Person und seinem Leben sehr wertschätzend genähert. Wir fanden auch, dass Frau Försch uns überhaupt sehr gut und angemessen durch die ganze Bestattung geleitet hat. Und auch die anderen Trauergäste – also das halbe fränkische Dorf, dort wo eben normalerweise der Pfarrer spricht – waren ergriffen von der Rede und haben öfter mal gedacht „genauso war’s, das war der Rolf“.